Roland Rüegg, Arbeitsagoge in Ausbildung
Roland Rüegg war in den vergangenen Jahren im WinWin Herisau nicht wegzudenken. Er prägte das Alltagsbild von Tosam WinWin und ging konsequent seinen Weg – anfangs als begleiteter Mitarbeiter, dann als Facharbeiter im Recycling und später
bei seiner Ausbildung zum Arbeitsagogen im Hausdienst. Diesen Herbst wird er uns verlassen, mit der Aussicht, seine agogische Ausbildung mit der eidgenössischen Berufsprüfung abzuschliessen.

Rolis Ausbildungsalltag
Die Bedingung für eine agogische Ausbildung ist eine Anstellung von mindestens 60 Prozent, was dann auch bei Roli Rüegg das Arbeitspensum war. Dabei hat jeder auszubildende Agoge mindestens drei Klienten, die er begleitet. Roland Rüegg: «Meine Aufgabe als Agoge war es, den Mitarbeitenden die Arbeit zu erklären, damit sie diese möglichst selbständig ausführen können. Danach kontrollierte ich das Geleistete.» Ebenso war er für die Klienten Ansprechperson und führte über sie ein Dossier. Zu seinem agogischen Alltag im Hausdienst gehörte auch die Organisation der Arbeitskleider und die Unterstützung der Mitarbeitenden bei ihren Alltagsproblemen: «Wenn sie persönliche Probleme hatten, konnten sie sich an mich wenden und je nach Situation, habe ich sie an die entsprechenden Stellen weitervermittelt.»
Schulbank drücken
Es sei schwierig gewesen, nach 20 Jahren wieder in die Schule zu gehen, erinnert sich Roli, aber er konnte sich mit dieser Situation gut arrangieren, zumal es auch Gleichaltrige in der Klasse hatte. Während der Ausbildung musste er fünf Arbeiten schreiben, wobei jede Arbeit in sich einen Abschluss für einen Block bedeutete. Im Hinblick auf die Abschlussprüfungen gab es spezifische Facharbeiten aber auch Projektarbeiten, wie zum Beispiel in einer 4er-Gruppe, aber auch eine Einzelarbeit zusammen mit den Klienten, war Inhalt der Ausbildung. Ebenso musste sich Roli in einer Einzelarbeit reflektieren. Mit dieser wurde geprüft, ob er das Gelernte auch wirklich verstanden hat. Im Oktober 2023 gilt es dann für Roli Rüegg nochmals ernst. Dann möchte er den Eidgenössischen Berufsabschluss machen und er ist optimistisch, diesen erfolgreich zu bestehen. «Mein Gefühl ist gut, denn ich muss ja nur das bereits Gelernte auffrischen und zu Hause nochmals repetieren.


Persönliche Entwicklung
In Bezug auf seine persönliche Entwicklung beim WinWin Herisau kann Roli Rüegg auf eine wertvolle Zeit zurückblicken: «Was ich bei meinen Lernprozessen besonders hervorheben möchte, ist das Wahren einer gesunden Distanz zwischen persönlichen und sachlichen Angelegenheiten.» Diesbezüglich könne er sich heute besser abgrenzen», freut er sich. Dazu kommt, dass er mehr Verantwortung im Betrieblichen hat und die Wahrnehmung gegenüber dem Sozialamt besser geworden ist. «Ich verschiebe nichts mehr auf morgen oder übermorgen», sagt er. Auch das Erledigen von Büroarbeiten habe er gelernt und in Bezug auf die Tosam Stiftung findet er lobende Worte: «Ich habe bei Tosam einen Ort gefunden, wo ich Leidenschaft in die Arbeit bringen kann. Dieses Herzblut möchte ich auch in Zukunft in meine Tätigkeit einbringen, lasse mir aber bei der Stellensuche Zeit. Mein Wunsch ist es, als Arbeitsagoge oder Jobcoach zu arbeiten.»
Wir wünschen Roli auf seinem weiteren Weg alles Gute.